Montag, 3. August 2015

Mitama Matsuri im Yasukuni Schrein

Das MItama Matsuri ist eines der größten Obon Feste in Japan.  Obon bei diesem buddhistischen Fest ehrt man die Toten. Dieses Fest dauert drei Tage, hat aber je nach Region unterschiedliche Zeiträume, wann es stattfindet. Das Event kann man am Yasukuni Schrein erleben, am Besten zu erreichen von der Kudanshita- Station.
Bei dem Mitama Matsuri werden über 30.000 Laternen angezündet. Firmen, manche Familien oder Bekanntheiten stiften diese. Dafür sind ihre Namen auf den Laternen.

 An bestimmten Stellen haben bekannte Manga und Anime, sowie Musiker, Komiker, Schriftsteller und andere Künstler schöne, etwas größere, eckige Laternen gestaltet.




















diese Laterne hat mich beeindruckt, weil sie das Kanji (japanische Schriftzeichen ursprünglich aus China übernommen) für Alkohol 酒 zeigt- nur dieses Zeichen in verschiedenen Varianten. 





Dieses Fest ist wirklich wunderschön und man kann viele japanische Traditionen kennen lernen, so finden zum Beispiel Bon Odori (odori-Tanz) statt, man kann zusehen oder mitmachen, ganz ohne Zwang, die Tänze sind einfach zu lernen und es ist eine tolle Erfahrung.

Das Blumenfeuer als Wahrzeichen der japanischen Sommerfeste.

Was dem Deutschen seine Kerwe/Kirchweihe oder Kirmes ist dem Japaner sein Matsuri. 
Zwar gibt es Matsuri nicht  nur im Sommer, sondern auch im Rest des Jahres aber heute widme ich mich einem weiteren Highlight, dass das Leben in Japan so mit sich bringt.
Im Sommer finden in ganz Japan von etwa Juli bis Ende August statt und sind nicht zu vergleichen mit den in Deutschland stattfindenden, unorganisierten Böllerschlachten angetrunkener "frohes Neues"-Kreischer :-) .
Die Frage, warum ausgerechnet zu der heißesten Jahreszeit, die in Japan sowieso schon heißer ist als in den meisten anderen Ländern der Welt, auch noch eine Tradition enstanden ist, mit Feuer  "Blumen" ( das japanische Wort für Feuerwerk setzt sich aus Hana - Blume und Bi-Feuer zusammen) and den Himmel zu zeichnen, sei mal dahingestellt. Ich bin froh, dass es diese Tradition gibt.
Das erste Sommer - Feuerwerk, dass ich in Japan gesehen habe, war dieses Jahr in Shibamata. Miki's Aussage, dass das Feuerwerk "leider nicht so lange" geht, konnte meine Vorfreude nicht dämpfen. Und meine "Tension ga agatta" (テンションが上がった- dtsch. Spannung stieg) als Miki im Nebensatz anführte " nur eine Stunde".
Ein einstündiges Feuerwerk ist schon echt lange ! Eine Stunde lang sah ich ein wahres Feuerwerk an Feuerwerken... sozusagen. Farben, Formen und Feuerwerkarten die ich so noch nie gesehen habe !
Es gab Charakterfeuerwerke (Gesichter von bekannten meist japanischen Manga (jap. Comic) Charakteren), oder güldene Fontänen durchspränkelt mit blinkenden Pinkfarbenen Sprpenkeln, die hehrabfallenden Kirschblüten ähnelten, Pünktchen die während des Fallens abwechselnd in unterschiedlichen Farben blinkten und noch vieles mehr. Das war wirklich ein Erlebnis. Und das Programm des Feuerwerks,war unterteilt in mehrere unterschiedliche "Mottos" die alle zu einer bestimmten Zeit anfingen und dann übergingen in das nächste Motto, und - liebe DB jetzt mal aufpassen- immer pünktlich !
Die Traditionelle Kleidung, in denen man auch jetzt noch viele Japanerinnen und auch Japaner auf den Matsuri antrifft, ist ein Yukata, ein dünner Kimono, meist aus einem Baumwollstoff und nur in einer Lage getragen. Leider wurden auf vielen Matsuri dieses Jahr die Demise (entsprechen deutschen Verkaufsbuden auf Jahrmärkten oder Kerwen) abgeschafft- vielerorts einfach, weil man den ganzen Müll und die Alkoholleichen am nächsten Morgen einfach vermeiden wollte.
Aber bei diesem Matsuri gab es zum Glück noch Demise. Dort haben wir uns reichlich mit diversen, typischen Köstlichkeiten wie Okonomiyaki (japanisches Omelett -superlecker ! Unbedingt probieren, wenn in Japan), Yakisoba (gebratene Nudeln - superlecker - kann mich nur wiederholen), Dango (Spießchen mit gegrillten Mochikugeln - gibt es in verschiedenen Geschmackrichtungen- Ihr wisst ja... Superlecker !), Kakikoori (Eis im japanischen Stil- hauchdünn gemahlenes Eis (Wasser) übergossen Mit Fruchtsirup - kann man sich bei Demise meistens selbst darüber gießen und sich so die eigene Geschmacksrichtung zusammenstellen) und so einigem anderen an Essen eingedeckt und dann sind wir eine Station zurückgefahren und haben uns in der Nähe von Matsudo an einem Fluss auf einer Wiese niedergelassen und das Feuerwerk gesehen. Der Vorteil- oder Nachteil- am japanischen Sommer ist, dass es auch Abends und Nachts nicht unter 25 Grad abkühlt.
Das ist super, wenn man unterwegs ist, schlecht, wenn man in seiner Wohnung im eigenen Saft kocht und nur die Klimaanlage hilft. Die Sommermatsuri gibt es in Japan schon seit Jahrhunderten, eines der Ältesten und größten ist zum Beispiel das Sumidagawa Feuerwerk am Fluss Sumida, dieses Feuerwerk gibt es seit 1733 !
Auf dieser Seite kann man eine Liste aller Feuerwerke in Japan sehen : http://hanabi.walkerplus.com/
Ist allerdings auf japanisch.













Nicht der Dreh für den nächsten "Krieg der Welten" oder "E.T."-Film, nur ein japanisches Feuerwerk.




Wer braucht da schon ein Planetarium um Sterne zu sehen ?